22. Januar 2016 · von Eberhard Witschas

Drei Titel bei Westf. Hallen Meisterschaften

Guy-Tresor Zoua bei der Siegerehrung über 200m

Auszüge aus dem Bericht der WR / K.-H. Messerschmidt

Die Westfälischen Meisterschaften in Dortmund markierten für die heimischen Leichtathleten den ersten Höhepunkt der Hallensaison 2016. Die beiden Titel gingen an die LG Kindelsberg Kreuztal.

Die heimischen Leichtathletinnen und -athleten schnupperten bei den Westfälischen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen sowie der männlichen und weiblichen Jugend A und B in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle erste Wettkampf-Luft der neuen Saison. Und da gibt’s bei diesen Hallenmeisterschaften auch erste Standortbestimmungen.

Titel und Leistungen stehen bei den Trainern zwar nicht ganz hintenan, aber mehr Augenmerk wird auf die Athletik gelegt, „denn die Saison ist lang“, weiß der Kredenbacher LGK-Trainer Helmut Menn aus langjähriger Erfahrung. So sah er auch am Samstag in Dortmund die eine oder andere muskuläre Verletzung, wovon auch einmal mehr der talentierte Kindelsberger U20-Sprinter Gassimou Kake (1997) betroffen war, der sich im Vorlauf über 60 Meter kurz vor dem Ziel an den Oberschenkel fasste. „Über 200 m wäre der Titel für ihn durchaus möglich gewesen“, analysierte Helmut Menn den Meisterschaftstag von Gassimou Kake, da dort der Landestitel mit 22,34 sec. wegging.

Drei Titel holen LGK-Atleten
Apropos Titel: Davon gab es zwei aus Siegerländer Sicht. Beide gingen an Athleten im blauen Trikot. Der Müsener Mehrkämpfer Jannik Otto schwang sich bei der U20 mit 4,20 m im Stabhochsprung zum Titel und freute sich zugleich über eine neue persönliche Bestleistung (bisher 4,00 m). Den zweiten Sieg ersprintete sich Guy-Tresor Zoua (1999) über 200 m der U18 in 23,01 sec

Den dritten Titel erliefen sich überraschend die durch den Ausfall von Gassimou Kake umgestaltete 4 x200m Staffel der U20 mit dem jungen GuyTresor Zoua, Julian Henrichs, Felix Hees und Colin Klein in 1:33,75 Minuten.

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Zweite und dritte Plätze gingen zahlreicher ins Siegerland, wie beispielsweise durch Julian Henrichs (1998/U20) in 8,40 sec. und den Müsener Colin Klein (1999/U18) in 8,71 sec. (Vorlauf/8,69 sec.), jeweils über 60 m Hürden. Über 200 m der Männer musste sich der Neu-Kindelsberger Sebastian Schürmann (1995) als Vizemeister in 21,99 sec. nur dem Wattenscheider Maurice Huke (21,89 sec.) geschlagen geben, während der Münsteraner mit der LGK-Staffel über 4x200 m Pech hatte, da das Quartett disqualifiziert wurde. Vizemeisterin wurde auch Eva-Maria Nies (LGK) über 60 m der U18 in 7,86 sec., nachdem sie im Vorlauf 7,79 sec. erreichte.

Unauffällig, aber stets schnell ist auch der Allenbacher Nils Löcher (1995/LGK) - diesmal Zweiter über 60 m in 6,98 sec. und Vierter über 200 m in 22,50 sec.

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Die Reihe der dritten Plätze setzten die Kreuztaler Mädchen Merle Hirsch im Weitsprung (U18) mit guten 5,33 m und Nina Scheld über 200 m (U20) mit 26,40 sec. fort“

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„Philipp Menn hadert mit dem Anlauf
Aber noch ein heimischer Athlet, der jetzt in Münster studiert und trainiert, sollte nicht unter den Tisch fallen, nämlich Philipp Menn. Der ehemalige erfolgreiche Zehnkämpfer konzentriert sich inzwischen auf den Weitsprung, überzeugte vor einer Woche in Kalbach nach einer langen Verletzungspause bereits mit 7,15 m, kam aber in der Körnig-Halle nicht hin - der Anlauf passte einfach nicht. Mit nur 4,81 m im 1. Versuch wurde er unter Wert geschlagen und war damit „raus.

 

Auszüge aus dem Bericht der Siegener Zeitung / 2016-01-18

……“Bei der LG Kindelsberg Kreuztal durchlebten Aktive und Trainer in Dortmund derweil einen Stimmungswechsel wie derzeit an der Aktienbörse. Als U20Athlet Gassimou Kake beim Einlaufen zögerlich über muskuläre Probleme berichtete, schwante Trainer Adalbert Rossbach nichts Gutes und wollte seinen Läufer stoppen. Der aber wollte sich durchbeißen, was seinem Muskel ganz und gar nicht gefiel. Damit war der Wettkampftag für Kake nach 7,21 Sekunden beendet, scheinbar auch zum Leidwesen der U20Staffel der Kindelsberger, die nun wie auch die der Männer umgebaut werden musste. Doch während sich das SprinterQuartett der Kindelsberg Männer bei zwar zweitbester Zeit einen fatalen Wechselfehler beim Übergang von Tobias Becker auf Schlussläufer Andre Rumpf leistete und disqualifiziert wurde, überraschte das Nachwuchs Quartett nachhaltig und positiv: Auch ohne „Frontmann“ Kake siegten der junge GuyTresor Zoua, Julian Henrichs, Felix Hees und Colin Klein in 1:33,75 Minuten.

Wie beachtlich das aktuelle Potenzial der U20er unterm Kindelsberg ist, unterstrich auch Julian Henrichs, der sich als Vizemeister über 60 m Hürden in 8,40 Sekunden für die Deutschen Jugend Meisterschaften in einem Monat an gleicher Stätte qualifizierte.

Und mit persönlicher Bestleistung toppte Jannik Otto dann noch einmal alle. Der Dahlbrucher Stabhochspringer wurde Westfalenmeister mit 4,20 m – und „knockte“ sich mit einem karateähnlichen „KnieNasenkick“ bei der Siegeslandung selbst aus, weshalb Jannik Otto vorsichtshalber in ein Dortmunder Krankenhaus gebracht wurde, wo sich der Verdacht auf Nasenbeinbruch zum Glück aber nicht bestätigte!“

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“unter den Kindelsberg gewechselt ist derweil GuyTresor Zoua, der als einziger heimischer Wettkämpfer einen Doppelsieg feierte. Denn neben dem Staffel -Triumph gewann Zoua auch das 200m-Rennen der U 18 in 23,01 Sekunden – Fünfter wurde der schnelle Junior zudem über 60 m. Da konnte die LG Kindelsberg die Staffel-Disqualifikation ebenso verschmerzen wie den Weitsprung-Salto-Nullo Philipp Menns, der nach zwei Fehlversuchen auch im dritten Durchgang danebenlag und nicht ganz zu Ende sprang.