25. Juli 2016 · von Adalbert Roßbach

Bronze-Medaille für 4 x 100 m Staffel der Männer

Der zweite Wettkampftag der Deutschen U23-Meisterschaften im Wattenscheider Lohrheidestadion begann leider mit der Situation, dass Nils Löcher morgens beim Einlaufen für den 200 m-Vorlauf und bei den ersten Aufwärmsprints eine Verletzung im Beinbeuger spürte, die er sich schon seit den Westdeutschen Meisterschaften vor zwei Wochen in Mönchengladbach zugezogen hatte. Der Einsatz im 200 m-Vorlauf stellte damit für ihn einen Belastungstest dar, ob ein Start im Staffelfinale am Nachmittag überhaupt möglich sein könnte.

Zuerst absolvierte Yannik Loth den ersten 200m-Vorlauf in 22,13 sek., was am Ende von der Laufzeit den 17. Rang bedeutete. Nils startete im dritten Vorlauf und erreichte trotz seines auf der Zielgeraden deutlich sichtbaren Handicaps und dem über alle Vorläufe betrachtet stärksten Gegenwind von 1,4 m/s noch eine Zeit von 22,05 sek. Diese Zeit bedeutete Rang 12 und die Qualifikation für das B-Finale.  Nils verzichtete aber verständlicherweise darauf, genauso wie auch Yannik, der sich als „Nachrücker“ für den B-Endlauf qualifizierte, sich jedoch ebenfalls nicht ganz fit für eine zusätzliche 200m-Belastung vor dem Staffelfinale fühlte.

Vor den beiden Staffelfinalläufen der U23-Frauen und U23-Männer trat Sascha Menn noch beim Speerwurf an. Leider erwischte er keinen guten Tag. Er warf im 3. Versuch genau 60,00 m, was leider nicht für den Endkampf und am Ende zu Platz 11. reichte. 

Im Finale der Frauen-Staffel konnten sich die noch jungen LGK-Mädchen um Anna Kosina, Eva-Maria Nies, Nina Scheld und Merle Hirsch (Jahrgänge 1998 und 1999) nochmals um 5/100 sek. gegenüber dem Vorlauf steigern. Sie erreichten mit einer Zeit von 47,51 sek. mit Rang 8 erneut eine neue Saisonbestzeit und ein wirklich gutes Ergebnis.

Den Abschluss unserer LGK-Athleten setzte die 4x100 m-Männerstaffel.  Nils Löcher versuchte nochmals trotz intensiver physiologischer Behandlung von Matthias Hendricks – dem ein großes Kompliment für seinen zweitätigen intensiven Einsatz gebührt - vor Abgabe der Stellplatzkarte nochmals einen Belastungstest. Es ging aber nicht, die Beschwerden waren zu stark, und so musste die Staffel „umgebaut“ werden. Gassimou Kake als Startläufer, Yannik Loth (der auf der 2. Position laufend, nach 30m Beugerprobleme bekam), den Staffelstab dann mit letzter Kraft, an Philipp Menn laufend an Pos. 3, weitergegeben hat und Sebastian Schürmann, der sich zwei Tage zuvor noch empfindlich am Ellenbogen verletzt hatte und am Vortag den linken Arm noch nicht einmal anheben konnte, wurde als Schlussläufer gesetzt. Und diese Rechnung und Staffelbesetzung von Sprinttrainer Adalbert Roßbach ging voll auf. Beim letzten Wechsel von Philipp Menn auf Sebastian Schürmann lag die LGK-Staffel noch nicht auf einem Medaillenrang. Die Favoriten TV Wattenscheid und TSV Bayer Leverkusen liefen erwartungsgemäß auf Positionen 1 und 2 mit Zeiten von 40,34 sek. und 40,36 sek. ins Ziel, aber Sebastian Schürmann „überflog“ dahinter den Schlussläufer des VFL Sindelfingen  (41,36 sek.) mit seinen langen Schritten noch auf den letzten 30 bis 40 Metern und sicherte dadurch in 41,20 sek. (Vorlauf mit Nils Löcher: 40,93 sek.) die ersehnte Bronzemedaille.

Einen großen Dank an unsere Athletinnen und Athleten für das unter diesen Umständen dennoch recht gute Abschneiden bei der U23-DM! Den angeschlagenen und verletzten Athleten wünschen wir eine schnelle und gute Genesung sowie viel Erfolg bei der am nächsten Wochenende in Mönchengladbach stattfindenden U20-U18 DM.